Kuching (Borneo)
In Schmaus und Braus durch Cat City
Im Vorfeld war mir doch ein wenig mulmig bei dem Gedanken nach Borneo zu reisen, vor allem wenn man die Seite vom Auswärtigen Amt so liest. Aber die German Angst beiseite geschoben und hin da.
Schon von der Luft aus betrachtet sah Borneo traumhaft grün aus. Auf der Fahrt vom Airport - dort übrigens kurzer Schreck weil augenscheinlich niemand ausser uns an der Gepäckausgabe auf nicht herumfahrendes Gepäck zu warten schien…… Upsili, wir sind ausversehen in den Anwohnerbereich gelatscht. Einen kurzer Ausweis Check und eine persönliche Begleitung zum richtigen Eingang später ging es dann zum Hotel. Unser Grabfahrer war super freundlich hat uns eine Menge Infos mitgegeben. Unter Anderem auch die, wo man hier live und in Farbe Orang-Utans zu Gesicht bekommen kann - wenn man Glück hat (er selber ist für sein bestes Foto 16 mal dort gewesen). ORANG-UTANS!!!!!!!! WOW! Ein Traum wäre das diese grossartigen Tiere tatsächlich zu Gesicht zu bekommen.
Aber der Reihe nach..
Das Gepäck schnell ins Hotelzimmer geschmissen und zum Sonnenuntergang an die Promenade. Was für eine schöne Kulisse und wie wunderschön feuerrot sich die Sonne von uns verabschiedet hat. Da wir richtig hungrig waren und Kuching für Seafood bekannt sein soll machten wir uns auf die Suche nach dem Topspot (der heisst btw in echt so). Ein paar Mal dran vorbeigelaufen sind wir das erste Mal, weil sich der Topspot auf dem 6.ten Level eines Parkhauses befindet und nicht sonderlich gut ausgeschildert ist (danke an den Wärter an dieser Stelle, ohne den wir sicher noch ein paar mal hin und her gelaufen wären). Ca. 10 Fahrstuhlminuten später kamen wir also im Seafood-Heaven an und der Anblick von dem was uns sich dort bot war erstmal etwas atemberaubend. Ein riiiiesiger Sitzbereich umzingelt von in Neonfarben beleuchteten Fischständen. Wie soll man sich denn da entscheiden? Einmal vorbei an allen und wieder zurück und ach komm, wir nehmen den letzten Stand, da ist es leerer. Da ich mich eh nie entscheiden kann und alles super frisch und lecker aussah haben wir uns quer durch das Angebot gefuttert. Yum war das lecker. Zum Glück war unser Hotel nicht so weit entfernt so dass wir nicht viel gehen mussten, um ins Foodkoma zu fallen.
Neuer Tag, neues Abenteuer. Chris hatte die Nummer von unserem Grabfahrer und der hatte zufällig Zeit, um uns nachmittags zu fahren. Wow! Wir hatten das Glück nicht nur einen, sondern insgesamt 6 verschiedene Orangutans zu sehen. Das war für uns einfach ein unbeschreiblicher Moment, die Tiere einmal in Echt und in freier Wildbahn zu sehen (sie kriegen zwei mal täglich in der Dry Season Futter, da es sonst kaum was gibt – sind aber nicht eingezäunt oder eingesperrt und kommen oder eben nicht). Chris hat hier – wie er sagt – seinen “Moneyshot” vom Orangutan hinbekommen. Isaac, unser Fahrer, war selber preisgekrönter Fotograf und nach einiger Fachsimpelei war Chris ganz Feuer und Flamme – eine neue Kamera und ein neues Objektiv musste her!
Wieder zurück vom kleinen Trip gingen wir zurück in’s Hotel – leider war der muffelige Geruch aus dem Bad (Schimmel mehr als sichtbar) kaum zu ertragen und so haben wir spontan das Hotel gewechselt. Es war kaum 200m entfernt und bot zudem einen erfrischenden Pool – top!
Später erfuhren wir, dass der größte Foodmarket Borneos noch genau dieses Wochenende stattfand – und zwar in Kuching! Natürlich mussten wir dort hin – mehrmals – um möglichst viele kulinarische Köstlichkeiten zu probieren. Mit über 300 Foodstalls war reichlich dabei – ob Austernpfannkuchen, Scheine-Bacon-Rollen, bis hin zu Crocodile-Soup und auch Balut – einem philippinischen Streetfood. Wir wussten was es war (ein angebrütetes Entenei mit dem Embryo noch drin…) und sahen gespannt zu, wie eine Omi ihre Enkeltöchter damit fütterte – die daraufhin spuckten. Pfui! Und so entschieden wir uns dann doch für ein paar “normale” Gerichte.
Um die angefutterten Pfunde abzubauen, entschlossen wir uns in den nahgelegenen Bako Nationalpark zu fahren, den man nur per Boot erreichen kann. Leider war das Glück nicht auf unserer Seite – und so konnten wir nach mehreren Stunden hiken kein einziges Tier sehen. Dabei hatten wir so sehr auf Bartschweine und Nasenaffen gehofft.. Erschöpft vom Ausflug wurde daher nur noch am Pool entspannt.
Den letzten Tag nutzten wir, um auch noch die Long-Houses zu besuchen, wo uns Arthur Borman sein berühmte traditionelle Bambus-Zither – das sogenannte Pratuokng – vorspielte, welches wohl eins der ältesten Musikinstrumente der Welt sei. Auf dem Rückweg kamen wir erneut am Semenggoh Wildlife Center vorbei und konnten nicht wiederstehen. Also mochmal rein da und Daumen drücken, um erneut die haarigen Artverwandten zu Gesicht zu bekommen. Es hat sich wieder gelohnt – mit tollen Augenblicken, die für immer im Gedächtnis bleiben, verließen wir dann schließlich Kuching und es ging weiter :)
Kuching bedeutet übersetzt "Katze" – kein Wunder!
Top Spot – Seafood-Heaven!
Auf zum Streetfood-Festival
Balut schmeckt nicht jedem..
...kein Wunder bei dem Anblick
Oyster Pancakes – köstlich!
Borneos größtes Street Food Festival bei Nacht
Long House in Sarawak
Traditionelles Gericht: Bamboo Chicken Soup
Arthur Bohrman mit seinem Instrument
Auf zum Bako Nationalpark
Captain Chris